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Krischan Läubin
23.05.2024 09:30

DEB-Team im Viertelfinale

Hendrik Kolbert gibt mit seinem Rück- und Ausblick interessante Einblicke.

Hendrik, du hast mit der Nationalmannschaft das Viertelfinale gebucht. Wie fällt das Zwischenfazit nach sieben Vorrundenspielen aus?
Hendrik Kolbert: „Ich denke insgesamt positiv. Wir sind sehr gut ins Turnier gestartet. Hatten dann zwei schwächere Spiele gegen USA und Schweden und dann hat die Mannschaft den Hebel zum richtigen Zeitpunkt gut umgelegt. Die Spiele gegen Lettland und Kasachstan waren sehr stark und konzentriert mit voller Energie. Das Ende der Gruppenphase wurde im Großen und Ganzen sehr souverän gestaltet. Auch wenn das Ergebnis gegen Polen nicht so eindeutig war, haben wir das Spiel über weite Teile unter Kontrolle gehabt. Gegen Frankreich sind wir nicht so gut gestartet, haben dann aber ab Mitte des 2. Drittels durchaus dominiert und auch verdient gewonnen. Also alles in allem eine verdiente Viertelfinalteilnahme. Aber jetzt steht alles wieder auf Null und es kommt auf das eine Spiel an.“

Im Viertelfinale geht es gegen die Eidgenossen, die auf Revanche aus sind. Wie beurteilt ihr diese doch knifflige Aufgabe?
Hendrik Kolbert: „Wie gesagt, die werden sicher alles tun, um sich für die vergangenen K.O.-Runden zu revanchieren. Ich denke das Team und auch die Trainer versuchen es gar nicht so hochzuhängen. Es ist ein WM-Viertelfinale, da ist es egal wer der Gegner ist, es wird sowieso knifflig und hart umkämpft werden. Die Mannschaft wird sicher alles reinlegen, um erneut ins Halbfinale einzuziehen.“

Was sind deiner Meinung nach auf internationalem Niveau die entscheidenden Parameter, um Eishockeyspiele zu gewinnen? 
Hendrik Kolbert: „Es sind die klassischen Parameter, wie im Ligabetrieb auch. Es sind Einsatz, Schnelligkeit, Technik, Fitness und und und. Der Unterschied ist nur, dass es alles nochmal viel schneller geht und damit auch härter wird und die Entscheidungsfindung noch schneller stattfinden muss. Das Tempo auf dem Niveau ist schon brutal hoch. Wir als deutsche Mannschaft haben gut ausgebildete Spieler, aber wir können insgesamt sicher nicht vom individuellen Niveau mit diversen anderen Nationen mithalten. Deswegen müssen wir auch die klassischen deutschen Tugenden in die Waagschale werfen. Einsatz, Wille, die Bereitschaft jeden Schuss zu blocken usw. und nicht zuletzt mannschaftliche Geschlossenheit. Bei uns kann es nur über das gesamte Team gehen, denke ich.“ 

Welcher Spieler ist dir insgesamt bislang besonders ins Auge gestochen und warum?
Hendrik Kolbert: „Bei uns im Team? Da möchte ich gar Keinen besonders herausstellen. Wie ich gesagt habe, geht es bei uns nur über die Mannschaft, da hat jeder seine Rolle, die er auch erfüllen muss und jeder der hier ist, hat sich das auch verdient. Ich denke unsere Stärke ist die Konstanz über alle vier Reihen hinweg und wenn man sich die Spiele anschaut, hat in jedem Spiel eine andere Reihe so ein wenig dem Spiel den Stempel aufgedrückt. Was mich aber durchaus beeindruckt hat, ist die Arbeitseinstellung von den gestandenen NHL-Spielern Nico Sturm und Philipp Grubauer. Es ist erstaunlich zu sehen mit welcher Akribie und Hingabe die beiden an ihr Training gehen.
Bei den anderen Mannschaften. Insgesamt, weil ich sie auch relativ viel live gesehen habe, sind mir die Schweden und insbesondere deren Verteidiger Karlsson und Hedman aufgefallen. Die haben schon „die Ruhe weg“ und spielen Pässe zum Zunge schnalzen. Wobei das Ganze schwedische Team schon Wahnsinn ist.“

Nimm uns mit in die letzten Stunden vor dem Viertelfinale. Wie wird der Tagesablauf mit Spielbeginn 16:20 Uhr aussehen?
Hendrik Kolbert: „Es geht zeitig in die Halle. Die Betreuer bereiten die Sachen für die Mannschaft final vor, die Coaches ihre Sachen und die Meetings. Ich mache meine Sachen im Gym fertig. Die Mannschaft kommt dann etwas später für einen kurzen Skate oder eine Aktivierung im Gym. Dann geht es für die Jungs zum Mittagessen und für einen kurzen Nap zurück ins Hotel. Ich bleibe in der Halle und trainiere noch etwas mit den Spielern die nicht spielen dürfen und mache selbst noch ein kleines Workout. Dann kommt die Mannschaft auch schon wieder und bereitet sich auf das Spiel vor und dann geht’s los!“