Der Neuzugang im Interview über Erfahrung, Rollen und Aufholarbeit.
Es ist kein Geheimnis, dass es immer und überall eine Herausforderung darstellt, mitten in der Saison zu einem neuen Team zu wechseln. Weshalb der Übergang in die Kabine der WILD WINGS jedoch relativ einfach war, erzählt Neuzugang Brandon McMillan im Interview. Zudem spricht der Kanadier über seine persönliche Rolle, seine ersten Eindrücke der Stadt sowie die Herausforderung, Profisport und Familie miteinander zu vereinbaren.
Durch die Lizenzierung läuft dein Vertrag nun automatisch bis zum Ende der Saison. Was glaubst du, welche Rolle du im Team übernehmen wirst? Was sind deine individuellen Stärken, die du in die Mannschaft integrieren möchtest?
In den Gesprächen hat Walks verdeutlicht, dass es hier sehr teamorientiert zugeht und jeder spielen darf. Was meine persönliche Rolle angeht, denke ich, dass ich auf dem Eis einfach mein Spiel einbringen möchte. Ich spiele schnell, trage offensiv meinen Teil bei und spiele gut in meinem eigenen Drittel. Und abseits des Eises möchte ich einfach eine Art Leader sein. Ich bin einer der älteren Spieler, weshalb ich meine Erfahrung mit den jüngeren Spielern teilen und dafür sorgen möchte, dass alle zuversichtlich sind, Spaß haben und das Team Tag für Tag in die richtige Richtung geht. Ich freue mich darauf, wieder Teil einer Mannschaft zu sein und hier loszulegen.
Was ist die größte Herausforderung, mitten in der Saison in ein neues Team zu kommen?
Man muss einfach einiges aufholen. Man lernt ein neues System kennen und hatte keine Zeit, die Vorbereitungsspiele zu spielen, um die groben Dinge zu lernen. Mein erstes Spiel wird ein wichtiges Spiel sein, egal wann es ist. Ich hatte im Sommer einfach nicht die Spiele und das Training, bei denen man alle richtig gut kennenlernt und dann an einigen Dingen in seinem Spiel arbeiten kann. Aber ich hoffe, dass ich in meiner Zeit zu Hause genug getan habe, um mich mental und körperlich so vorzubereiten, dass ich im Spiel mithalten und dem Team helfen werde, Spiele zu gewinnen. Das ist im Grunde alles, was ich tun kann und will. Die Jungs im Team haben mich herzlich willkommen geheißen und sind sehr aufgeschlossen, weshalb es sehr einfach ist, sich in die Gruppe einzufügen. Ich habe das Glück, ein paar der Jungs im Team zu kennen. Der Übergang in die Umkleidekabine war also ziemlich einfach, und ich habe den Eindruck, dass alle dort sehr gastfreundlich sind. Ich freue mich darauf, mit diesen Jungs auf das Eis zu gehen und zu zeigen, was ich tun und wie ich helfen kann, um Eishockeyspiele zu gewinnen.
Welche Spieler kanntest du bereits?
Thomas Larkin kannte ich bereits. Wir haben zusammen in Zagreb in der KHL gespielt, das ist aber schon lange her. Und dann haben Ben Marshall und ich vor etwa 5 Jahren auch in der KHL in Riga zusammengespielt. Und letztes Jahr stand ich zusammen mit Pulkkinen auf dem Eis.
Was sind deine ersten Eindrücke von der Stadt?
Ich konnte bislang ein paar Mal ausgehen, um zu Mittag und zu Abend zu essen. Es erinnert mich ein bisschen an die Stadt, in der ich gelebt habe, als ich in der Schweiz spielte. Klein und sehr ruhig, das gefällt mir. Man kann zu Fuß zum Supermarkt gehen, etwas zu Mittag essen oder etwas mit den Jungs unternehmen. Es waren ziemlich schnelle Tage und ich habe die älteren Jungs bereits ziemlich gut kennengelernt. Die Stadt scheint sehr nett zu sein und ich freue mich darauf, weiterhin hier zu bleiben und ein bisschen mehr über die Stadt zu erfahren.
Deine Familie ist aber nicht hier, oder?
Nein, sie sind zu Hause. Meine Tochter ist jetzt in der 2. Klasse, sie ist also in der Schule und es ist schwer, sie da rauszuholen und hierher zu bringen. Also haben wir beschlossen, dass sie wahrscheinlich zu Hause bleiben, meine Frau, meine Tochter und ich haben auch einen Sohn, der zweieinhalb Jahre alt ist. Es wird hart und schwierig werden, aber mit der modernen Kommunikation wie Facetime und allem kriegen wir das hoffentlich hin und es geht schnell vorbei.
Ist so ein Tryout-Vertrag mehr Motivation oder mehr Druck?
Ich habe keinen wirklichen Druck gefühlt. Ich bin gerne gekommen und wollte sichergehen, dass ich gesund bin, ein paar Tests mache, körperlich fit bin und dass ich auf dem Eis in guter Verfassung bin, um zu trainieren und so weiter. Es ist gut für beide Seiten, weil wir so die Möglichkeit hatten, zu sehen, wie es für beide Parteien läuft.