Neuzugang Florian Elias studiert nebenher Psychologie.
Florian Elias ist ein neues Gesicht am Neckarursprung. Der erst 20-jährige ist von den Adlern Mannheim an die WILD WINGS ausgeliehen. Zwei Treffer konnte er bereits in dieser Saison erzielen.
Wie gefällt es dir bisher hier in Schwenningen bzw. bei den WILD WINGS?
Es ist top, also ich kann mich echt nicht beschweren. Ich wohne in einem guten Haus, mit guten Leuten, das Team ist super, der Trainer ist top, … Ja gut, ein paar mehr Punkte hätten wir holen können aber die werden kommen, also ich bin zufrieden. Auch die Umgebung rund um Schwenningen ist super, vor allem die Stadt Villingen gefällt mir.
Was ist dir wichtig innerhalb einer Mannschaft? Was sind für dich wichtige Faktoren, um sich in einem Team wohlzufühlen?
Es muss gute Stimmung herrschen und man sollte Spaß beim Spiel haben. Das ist eigentlich so ein Faktor, wo ich sage, wenn man Spaß am Spiel hat und sich gut miteinander versteht, dann läuft das auch.
Wie bist du zum Eishockeysport gekommen? Wie alt warst du?
Durch Zufall… Meine Mutter hat damals immer nach verschiedenen Möglichkeiten gesucht, mich irgendwo einzubringen. Und dann waren wir mal kurz in der Musikschule und haben dort den Trainer vom AEV getroffen. Ich kannte den ja nicht, aber meine Mutter hat mit ihm geredet, weil er auch Tscheche war. Und dann hat er gemeint, dass er Trainer beim AEV ist und wir doch mal vorbeikommen sollen. Und dann war ich das erste Mal auf dem Eis und das hat mir anscheinend so gut gefallen, dass ich weiter gemacht habe. Ich mein, ich kann mich daran gar nicht mehr erinnern, ich war 3 oder so. Aber es hat mir so gut gefallen, dass ich einfach nicht mehr vom Eis runtergehen wollte und ja, seitdem bin ich beim Eishockey.
Und dann nie wieder zur Musikschule gegangen?
Nie wieder [lacht].
Und hast du dann auch mal neben dem Eishockey noch andere Sportarten ausprobiert?
Eigentlich immer nur Eishockey. Ich war vielleicht für 2 Wochen mal beim Fußball, das hat mir aber nicht so wirklich gefallen. Aber ja, grundsätzlich nur Eishockey.
Deine Eltern haben dich dann auch immer unterstützt oder wollten sie, dass du noch nebenher eine Ausbildung machst oder studierst?
Ich studiere jetzt tatsächlich seit einem Monat… Psychologie. Meine Eltern standen schon immer hinter dem Eishockey. Aber klar, für meine Mutter war es auch sehr wichtig, dass wir die Schule fertig machen. Ich habe mein Abitur und jetzt eben mit meinem Studium angefangen. Also ja, mein Vater und meine Mutter, die unterstützen mich überall, wo sie können, egal in welche Richtung das geht.
Und wieso Psychologie? Das stell ich mir schon sehr schwer vor…
Ja, es ist schon schwer, das habe ich nicht so vorgehabt eigentlich. Ne, aber das passt schon. Ich mache das an einer Fernuni, also teilzeitmäßig, das heißt, ich kann mir auch meine Klausuren so hinlegen, wie ich möchte. Ich habe mich schon immer für das Themengebiet interessiert. Seitdem ich selbst im Profibereich bin, habe ich gemerkt, dass die Psyche ein extremer Faktor für Leistungssportler bzw. generell für Sportler ist und deswegen habe ich dann gemerkt, das würde mich schon interessieren.
Glaubst du, es könnte dich auch etwas vom Eishockey ablenken?
Ich sehe das quasi so als „Nebenjob“ bzw. als Weiterbildung. Klar, ich habe mein Eishockey. Und ja, mein Studium ist anspruchsvoll und wenn ich mich da reinlese, lenke ich mich auch irgendwie ab. Aber es ist auch in dem Punkt eine Weiterbildung, wo ich dann sagen kann, vielleicht kann ich die ein oder andere Sache auch auf mich projizieren. Wenn ich zum Beispiel in so einer Situation bin oder generell wenn jemand anders Hilfe bräuchte. Also kann ich für mich folgender Frage nachgehen: Wie kann ich mental stark bleiben bzw. wie kann ich meinen Kopf in gewissen Situationen weiterhin auf meinen Job, also auf mein Eishockeyspiel konzentrieren und alles andere ausblenden.
Und wenn du dann gerade mal nicht am Eishockeyspielen oder am Studieren bist… Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich fahre gerne mit meiner Freundin irgendwo hin oder gehe campen. Oder einfach irgendwo ein bisschen raus in die Natur. Daheim in Augsburg haben wir auch einen riesigen Garten. Mein Bruder und ich waren die ganze Zeit draußen. Also draußen, Eishockey, draußen, Eishockey, usw. Wir sind eigentlich schon so Naturmenschen. Bisschen irgendwo in die Natur und spazieren gehen oder Fahrradfahren – das mache ich gerne!
Fährst du im Winter dann auch gerne Ski?
War ich tatsächlich noch nie. Winter ist Eishockeyzeit!
Du bist zwar noch relativ jung… Aber was war denn in deiner bisherigen Karriere dein schönster Moment?
Die U20-Weltmeisterschaft vor 2 Jahren mit Timmy und JJ zusammen. Das Gefühl war einmalig. Klar, wir waren zwar alle in Quarantäne und die ersten paar Spiele haben wir nur mit zwei Reihen gespielt. Aber als wir dann als erstes Team – als erstes deutsches Team – ins Viertelfinale gekommen sind, wir es wirklich so weit geschafft haben und wir uns innerhalb des Teams supported haben. Das war einfach ein Gefühl, das man nie wieder bekommt.
Was erwartest du dir persönlich als auch sportlich von deiner Zeit bei den WILD WINGS? Wie möchtest du dich weiterentwickeln?
So gut es geht halt. Ich habe mir vorgenommen, mehr Eiszeit zu bekommen und das Spiel besser zu lesen und mich einfach besser in diesem Profibereich einzufinden. Das heißt auch, mehr zu verstehen, wie der Profisport funktioniert, um mich dann quasi selbst als vollwertiger Profi zu sehen.
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